Was ist los an den Döpfer Schulen?

Projekte, Exkursionen und mehr

Bundestagsabgeordnete Tina Winklmann (Die Grünen) besucht Döpfer Schulen Schwandorf

Fachkräftemangel, überarbeitetes Personal, schlechte Bezahlung, geringe berufliche Aufstiegschancen – die Probleme in unserem Gesundheits- und Sozialsystem sind allgegenwärtig. Es ist also höchste Zeit, zu handeln: Berufe müssen attraktiver gestaltet, mehr Aufstiegschancen geschaffen und die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Wie das im Detail aussehen kann, diskutiert die Schwandorfer Bundestagsabgeordnete der Grünen, Tina Winklmann, mit Physiotherapieschülern der Döpfer Schulen Schwandorf.

„Ich möchte vor allem erfahren, wo es hakt“, sagt Tina Winklmann, die seit 2021 für die Grünen im Bundestag sitzt. Der gelernten Verfahrensmechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik kommt es vor allem darauf an, mit den Therapiekräften „an der Basis“ in den Austausch zu kommen. „Denn Viele haben den Eindruck, die Politik mache zu wenig und würde sich nicht kümmern.“ Deshalb ermuntert sie die angehenden Physiotherapeuten der Döpfer Schulen Schwandorf, offen ihre Meinung zu sagen.

Vor allem bewegt die Schüler die Möglichkeit einer Vollakademisierung von Therapieberufen, wie sie von Teilen der Politik, aber auch von Studierendeninitiativen und Berufsverbänden gefordert wird. Diese würde den Fachkräftemangel noch weiter verschärfen und zudem einem Großteil der Bewerber den Zugang zu den Berufen verwehren. Dem schließt sich auch Schulträger Hubert Döpfer an: „Rund 65% unserer Schüler haben keine (Fach)Hochschulreife. Eine Vollakademisierung hätte demnach einen massiven Verlust an Nachwuchskräften für unser Sozial- und Gesundheitssystem zur Folge.“

Weitere Punkte, die die Physiotherapie-Schüler bewegen, sind das fehlende Ausbildungsentgelt, die schlechte Bezahlung im Beruf und viele teure Fortbildungen, die inhaltlich bereits in die Ausbildung integriert werden könnten – alles keine neuen Anliegen. „Genau deshalb bin ich hier“, sagt Winklmann. „Die Anregungen nehme ich auch gerne noch einmal mit nach Berlin.“ Eine Möglichkeit, um der ungleichen Bezahlung – auch zwischen den Bundesländern – entgegenzuwirken, sei ein flächendeckendes Tarifsystem. Hier sei jedoch der Staat gefragt, eine Lösung zu finden. „Idealerweise organisiert man sich zudem gewerkschaftlich“, so Winklmann weiter. „Das sorgt für faire Löhne und Arbeitsbedingungen für alle, egal welchen Geschlechts, welchen Alters und ob in einer Praxis, einem Krankenhaus oder einer anderen Einrichtung.“

„Unsere Berufsausbildung ist ein sehr wichtiger Faktor und Qualitätsgarant und muss auch deshalb unbedingt erhalten bleiben. Im Ausland beneiden sie uns häufig darum“, sagt Tina Winklmann. „Deshalb müssen wir Therapieberufe attraktiver gestalten. Dazu gehören aber auch mehr akademische Qualifikationen, zum Beispiel für Lehre und Forschung. Und es ist klar, dass die Ausbildung bundesweit auf einem einheitlich hohen Niveau, wie etwa in Bayern, laufen muss.“